22. November 2022

Energiekrise: Weniger heizen, mehr Schimmel? So können Sie als Vermieter vorbeugen!

Energie wird immer knapper – und wertvoller, wie Sie an den steigenden Preisen für Strom, Gas und Fernwärme ablesen können. Privat und Gewerbe werden zur Energieeinsparung angehalten. Wie wirkt es sich aber aus, wenn Ihre Mieter die Heizung herunterdrehen? Schließlich haben wir Winter, was das Risiko der Schimmelbildung vergrößert.


Hier einige wichtige Tipps.

Das Energiesicherungsgesetz – und seine (nicht zu unterschätzenden) Folgen

Die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV) basiert auf dem § 30 des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG), das in seiner ursprünglichen Fassung bereits im Jahr 1973 beschlossen und nun an die aktuellen Herausforderungen angepasst wurde. Ziel ist und bleibt die sichere Versorgung der Bundesbürger mit Energie. Dazu soll der Verbrauch reduziert werden – sowohl in öffentlichen und Geschäftsräumen als auch in privaten Wohnräumen. Die sicher auch von Ihnen mit Ihren Vermietern vereinbarte Klausel in Bezug auf eine Mindesttemperatur, für die Ihre Mieter in den relevanten Räumen sorgen sollen, ist damit außer Kraft gesetzt. Zur Orientierung: Diese Regelung gilt bis Ende Februar des kommenden Jahres.

Trotzdem bleiben Mieter verpflichtet, die gemieteten Räume bestmöglich zu schützen – und zwar durch ein bedarfsgerechtes Lüftungs- und Heizverhalten. Das ist eine unkonkrete Formulierung, zu der mit Sicherheit viele Fragen aufkommen. Umso wichtiger ist es, den Kontakt zu den Mietern zu suchen und sich konstruktiv auszutauschen. Letztendlich sollte durch die Einsparung von Energie nicht ein größerer Schaden an der Bausubstanz verursacht werden, als der Nutzen jemals sein könnte. Denn ein Thema lässt sich nicht von der Hand weisen: Je kühler die Räume, umso anfälliger sind sie für Schimmel. Das ist nicht nur unansehnlich, sondern kann auch gesundheitsgefährdend sein. Wir haben die Fakten rund um das Thema Schimmelbildung und wichtige Tipps für Ihre Mieter zusammengestellt:


Schimmelpilze – wo kommen sie her und was lässt sie wachsen?

Schimmelpilze gehören ganz selbstverständlich zu unserer natürlichen Umwelt, sodass die Sporen grundsätzlich überall – auch in Innenräumen – zu finden sind. Um zu wachsen, benötigen Schimmelpilze Nährstoffe, bestimmte Temperaturen und pH-Werte sowie vor allem Feuchtigkeit. Es lässt sich aber festhalten, dass die Feuchtigkeit der wichtigste Faktor ist: Während des Keimens nehmen die Sporen die Feuchtigkeit aus ihrer Umgebung auf, sodass sich ein Myzel bilden kann. Dazu reicht grundsätzlich bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent an der Oberfläche aus – diese Nässe ist keineswegs sichtbar. Besonders gut gedeihen Schimmelpilze bei Kondensation, wenn die Feuchtigkeit an den kältesten Stellen im Raum, wie beispielsweise Fenstern, niederschlägt.

Daraus folgt: Je kälter es draußen ist, desto weniger Feuchtigkeit sollte in den Räumen vorhanden sein, um die Bildung von Schimmelpilzen zu vermeiden. Als Empfehlung gelten folgende Werte:

Raumnutzung – empfohlene Temperatur – empfohlene Luftfeuchtigkeit

Wohnzimmer 20 Grad Celsius                     40 bis 60 Prozent

Kinderzimmer 20 bis 22 Grad Celsius          40 bis 60 Prozent

Schlafzimmer 16 bis 18 Grad Celsius          40 bis 60 Prozent

Küche 18 Grad Celsius                               50 bis 60 Prozent

Badezimmer  23 Grad Celsius                    50 bis 70 Prozent

Arbeitszimmer / Büro                               20 Grad Celsius 40 bis 60 Prozent

Keller  12 bis 15 Grad Celsius                    50 bis 65 Prozent


Wäsche in der Wohnung zu trocknen, bei kaltem Wetter wenig zu lüften oder falsch zu heizen, erweisen sich in jedem Fall als kontraproduktiv!


Energieeinsparung: Mieter zu umsichtigen Verhalten motivieren

Aus unserer Sicht ist es sinnvoll, Ihren Mietern ganz pragmatische Tipps an die Hand zu geben – als Merkblatt, im Gespräch oder als Aushang im Treppenhaus:


Lüften
Ob Kochen, Duschen oder Atmen – in Wohnräumen entsteht Feuchtigkeit, die sich nicht vermeiden lässt. Richtiges Lüften ist also das A und O: Statt gekippter Fenster, die insbesondere in der kalten Jahreszeit eine Auskühlung der Bausubtanz und in der Folge die Oberflächenkondensation und damit die Bildung von Schimmel fördern, ist die Stoß- und Querlüftung zu bevorzugen:


Stoßlüften – Fenster wenigstens dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten komplett öffnen
Querlüften – gegenüberliegende Fenster mehrmals täglich öffnen, sodass durch den Luftzug die Lüftungsdauer verringert wird.

Heizen
Räume sollen auch nach EnSikuMaV ausreichend beheizt werden – Wohn-, Kinder- und Badezimmer mehr, andere weniger. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass kühlere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als wärmere. Hier gilt es also, eine gute Balance zu finden. Einige Tipps helfen aber dabei, trotzdem Energie einzusparen:

Ungenutzte und weniger geheizte Räume sollten geschlossen werden. Werde diese mit der wärmeren Luft aus anderen Räumen geheizt, enthält diese mehr Feuchtigkeit – es kommt zur Kondensation.

Nachts oder bei längerer Abwesenheit sollte die Heizung gedrosselt werden – sofern die relative Luftfeuchtigkeit das hergibt.

Heizkörper sollten nicht mit Möbeln verstellt oder mit Gardinen verhängt werden, um eine optimale Wärmeabgabe und Zirkulation zu ermöglichen und den Energieverbrauch nicht in die Höhe zu treiben.

Ohne Risiko Energie sparen – die Aussichten

Die nächsten Monate werden zur Herausforderung, die wir jedoch gemeinsam meistern werden. Fossile Brennstoffe stehen vor dem Aus. Das erscheint zunächst vollkommen unrealistisch, doch es tut sich einiges: In unseren nächsten Beiträgen werden wir zum Beispiel auf Heizperiodensysteme der Zukunft eingehen, Sie dürfen also gespannt sein. Sollten Sie noch Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an uns – wir sind gerne für Sie da.

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